Das Kloster Fahr
Fahr als ein Stück Heimat erfahren
Der Aargau feiert im Jahre 2003 sein 200-jähriges Bestehen als Kanton der Eidgenossenschaft. Napoleons Mediationsverfassung schuf diesen Kanton durch den Zusammenschluss des früheren Berner (Unter-) Aargaus mit der Grafschaft Baden, den Freien Aemtern und dem vorher österreichischen Fricktal - eine revolutionäre Umstrukturierung.
Dass bei dieser Gelegenheit im Grenzgebiet zum starken Kanton Zürich auch einige Grenzbereinigungen vorgenommen wurden, fiel wohl nur den Betroffenen besonders auf, also etwa den Leuten in Dietikon und Schlieren, die nun zum Kanton Zürich geschlagen wurden, im Gegensatz zum Kloster Fahr, das beim Aargau verblieb und in der Folge unter Würenloser «Verwaltungshoheit» gestellt wurde.
Das ist wahrlich Grund genug, die Bande zwischen Würenlos und «unserem Kloster» zu überdenken, enger zu knüpfen und sich gegenseitig besser kennen zu lernen.
Das Kloster Fahr liegt über sechs Kilometer südöstlich vom Dorf Würenlos und es ist voll umschlossen von der zürcherischen Gemeinde Unterengstringen. So ist es durchaus verständlich, dass auch die Unterengstringer von «ihrem Kloster» sprechen.
Die Gemeinderäte von Unterengstringen und Würenlos haben sich deshalb entschlossen, zusammen eine Publikation über ihr gemeinsames Kloster herauszugeben.
An Stoff hat es nicht gefehlt. Sowohl aus der Sicht von Unterengstringen als auch von jener von Würenlos gibt es einiges über die Beziehungen zum Fahr zu berichten...
Das Kloster Fahr - als es noch keine Exklave des Kantons Aargau war
Ein kurzer Geschichtsabriss
Seit im Jahre 1130 ein Freiherr von Regensberg zuhanden des Klosters Einsiedeln eine Stiftung errichtete, mit der Verpflichtung, auf dem Eigengut ein Kloster zu gründen, hat das Benediktinerinnen-Kloster Fahr eine äusserst bewegte Geschichte erlebt. Die Zuweisung des eigentlichen Klosterbezirkes - ohne den landwirtschaftlichen Umschwung - zum Kanton Aargau im Jahre 1803, das heisst vor 200 Jahren, ist nur eine von vielen denkwürdigen Episoden. Letztere hat aber - nach den Reformationswirren - zur zweiten temporären Aufhebung des Klosters geführt und als Folge davon vieles für den heutigen Status des Klosters bestimmt. «200 Jahre Exklave des Kantons Aargau» schien mit wert, ein spezielles «Neujahrsblatt» zu diesem Jubiläum zu erarbeiten. Besonders gefreut hat mich dann die spontane Zusammen-arbeit mit Herrn Josef Rennhard, der zeitlich parallel von der Gemeinde Würenlos her - zu der das Kloster Fahr seither, mindestens seit 1820, rein administrativ zugewiesen ist - beauftragt war, die vergangenen 200 Jahre aus Würenloser Sicht zu beleuchten.
Herr Marcel Zindel zeigt weiter, dass der Kanton Aargau seit 200 Jahren - zum guten Glück - seine Hausaufgaben, nämlich die Zuteilung der Exklave zu einem Gemeindegebiet, nicht gemacht hat und Herr Carl August Zehnder veranschaulicht anhand von alten Karten die geographische Situation.
Bei dieser freien Zusammenarbeit haben wir Doppelspurigkeiten bewusst in Kauf genommen. Es durfte sich durchaus zeigen, dass die historische Sicht aus zwei Kantonen zwar den gleichen Gegenstand beschreibt, aber verschiedene Standpunkte ergeben darf.
Vieles von dem, was vor 200 Jahren geschah und von Würenloser Seite im zweiten Teil der Schrift behandelt wird, kann man aber nur verstehen, wenn man auch die Entwicklung des Klosters seit der Gründung im Rahmen seiner Umwelt, seiner Umgebung und in Beziehung zu seinen Nachbarn in die Betrachtungen miteinbezieht und nicht nur, was sich hinter den Klostermauern abspielte...
- Dr. Jakob Meier, 2003
Falls Sie mehr zu der Geschichte vom Kloster Fahr wissen wollen, können Sie untenstehend (unter Dokumente) die ganze Broschüre lesen. Wenn Sie lieber eine physische Ausgabe möchten, können Sie diese gratis bei der Einwohnerkontrolle beziehen.
Zugehörige Objekte
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